Veranstaltung

Der junge Wissenschaftler Victor Frankenstein entwickelt erfolgreich einen künstlichen Menschen, ist aber so überwältigt von der Hässlichkeit und der körperlichen Kraft des Wesens, dass er fassungslos sein Labor verlässt.
Das Wesen findet einen blinden, verarmten Gelehrten, der ihm humanistische Werte sowie das Sprechen und Lesen anhand von Gedichten von John Milton beibringt, muss aber bald erfahren, dass diese Werte im Kontakt mit sehenden Menschen nicht ausreichen, um Respekt zu erfahren: Regelmäßig wird er als Monster brutal fortgejagt. Seine seelischen Narben vertiefen sich durch jede Enttäuschung und auf seiner vergeblichen Suche nach Zuneigung verkommt das Wesen allmählich zur rächenden Mordmaschine: Es zerstört Frankensteins Hab und Gut sowie seine Familie und endet mit seinem Schöpfer im finalen Kampf in der eisigen Polarwüste.

Mary Shelley fragte mit ihrem Roman bereits 1818, ob es der Wissenschaft gelingen kann, Verantwortung für ihre Erfindungen zu übernehmen. Zweihundert Jahre und unendlich viele Erfindungen später – wie Plastik, Dynamit, Kernkraft, World Wide Web, Klonen – ist diese Frage nicht geklärt.

Die Veranstaltung wird von der Stadtbücherei Waiblingen mit einer Medienausstellung begleitet.