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Veranstaltung

Historische Holzmodelausstellung in Waiblinger Schaufenster

Holzmodel 1
So., 6. Dezember 2020 bis Mi., 6. Januar 2021
Das Datum dieser Veranstaltung liegt in der Vergangenheit

Das Haus der Stadtgeschichte und die WTM Waiblingen bringen den Weihnachtszauber in die Schaufenster. Im Museum und an fünf anderen Stationen in der Altstadt sind die Holzmodel aus der Museumssammlung auch außerhalb der Öffnungszeiten zu sehen.
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Beschreibung
Ein Weihnachtsfest, das unter außergewöhnlichen Umständen stattfindet – die Waiblinger Geschichte hat davon schon mehr als eines erlebt. Egal ob Zeiten der Not oder Zeiten des Überflusses, seit über 150 Jahren gehören auch hier die Springerle als Fest- und besonders Weihnachtsgebäck dazu. Die Tradition will es so. Dieses Jahr ist einiges anders; große Feiern und ausgedehnte Familientreffen müssen entfallen. Was bleibt, ist der Geruch und Geschmack der Kindheit in Form von Lebkuchen, Marzipan – und eben Springerle. Das Haus der Stadtgeschichte und die WTM Waiblingen bringen den Weihnachtszauber in die Schaufenster. Im Museum und an fünf anderen Stationen in der Altstadt sind die Holzmodel aus der Museumssammlung vom 6. Dezember bis 6. Januar zu sehen, in den Schaufenstern, auch außerhalb der Öffnungszeiten. Das älteste Model datiert noch in den Barock, ist an Pracht und Prunk kaum zu überbieten. Aber da gibt es auch ein berührend einfaches, selbst geschnitzt, das vielleicht von mageren Zeiten erzählt.  Alle Model vereint die Erinnerung an ein leuchtendes Fest, wann und wie auch immer es gefeiert wurde.
Gebildbrote, so der Fachausdruck, waren schon in der Antike beliebt. In Mitteleuropa lassen sich erste essbare Bilder bereits für das Mittelalter nachweisen. Jahrhundertelang noch ein enormer Luxus wegen des reichlich benötigten Zuckers — von Marzipan ganz zu schweigen — hielten Springerle während des Barock Einzug in die höfischen und großbürgerlichen Küchen in Schwaben, Baden, Franken, dem Elsass und der Schweiz. Opulente Motive, erst religiös und später auch weltlich, spiegelten immer aktuellste Mode und Zeitgeist ihrer Epoche. Mit der Gewinnung des Zuckers aus Rüben ab dem Anfang des 19. Jahrhunderts wurden Springerle, Marzipan und Lebkuchen für breitere Bevölkerungsschichten erschwinglich, mit der Industrialisierung galt das auch für die Model selbst. Das aufwändige Stechen der Formen in Birnbaumholz, bis dahin Bestandteil der Konditorlehre, wurde von der Fabrikfertigung abgelöst. Ihre Blütezeit erlebten Springerle während des 19. Jahrhunderts, als sie nicht nur zu Weihnachten oder Ostern unverzichtbar waren. Taufen, Hochzeiten, Einschulungen oder das Feiern technischer Errungenschaften — Springerle begleiteten den gesamten Jahres– und Lebenslauf.
In der Nachkriegszeit konnte die zeitraubende und knifflige Herstellung des typisch schwäbischen Gebäcks häufig nicht mehr mit den immer effizienteren Abläufen in heimischen Küchen Schritt halten. Viele Model, früher ein gut gehüteter Schatz, wurden aus dem Familienbesitz abgegeben. Erst in den letzten Jahren erlebten Springerle eine Renaissance, wobei der traditionell unverzichtbare Anis von neuen Geschmacksrichtungen Konkurrenz bekommt.

1. Waiblinger Holzmodel
Eine ganz besondere Überraschung gibt es in diesem Jahr. In einer Auftragsarbeit entsteht das 1. Waiblinger Holzmodel. Motiv ist das alte Rathaus. Der Modelschnitzer hat die Aufgabe, die ihm zur Verfügung gestellte Vorlage detailgetreu umzusetzen. So wird die Sammlung jedes Jahr um ein Model ergänzt und stetig wachsen. 

Vom Model zum Modell
Haben Sie auch (alte) Model daheim? Vererbt von Uroma oder Großtante? Gefunden in einem alten Küchenschrank? Wunderbar!
Uns interessieren Ihre Model und die Geschichte dazu. Haben Sie noch Erinnerungen an die Herstellung der Springerle oder backen diese auch heute noch?
Wir freuen uns sehr, wenn Sie uns Fotos und die Geschichte, wie Sie in den Besitz der Model gekommen sind, mitteilen möchten. Vielleicht ist da ein besonderes Schätzchen dabei. Vielleicht gar eine spezielle Waiblinger Geschichte?
Aus Ihren Fotos und Geschichten soll eine Waiblinger Holzmodelbroschüre entstehen. So machen wir Ihr Model zum Modell. Als kleine Aufmerksamkeit erhalten Sie eine Replik unseres 1. Waiblinger Holzmodels. Ihre Fotos und Geschichten schicken Sie bitte an: martina.lenzen(at)waiblingen.de – WTM GmbH, Martina Lenzen, Scheuerngasse 4, 71332 Waiblingen.

Standorte der Holzmodel (auch außerhalb der Öffnungszeiten) 
  • Haus der Stadtgeschichte, Weingärtner Vorstadt 20
  • Villinger-Zeller, Lange Straße 24
  • Buchhandlung Taube, Marktplatz 8
  • MC Handcraft (Makramee), Kurze Straße 41
  • Goldschmiede Weinbrecht, Lange Straße 42
  • Friseur Köpfe, Hadergasse 5
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Veranstaltungsort
Innenstadt Waiblingen
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Veranstalter
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